Der Tag gestern begann - langsam. Irgendwie konnten wir uns nicht so richtig aufraffen. Das Frühstück hat uns auch nicht den nötigen Kick gegeben, aber irgendwann haben wir uns dann doch wieder auf den Weg gemacht.
Unser eigentliches Ziel für heute hieß Lærdal, aber dazu später etwas mehr. Mit Bilder und so.
Auf dem Weg dahin haben wir noch zwei Abstecher zum Jostedalsbreen gemacht. Dabei handelt es sich um den größten europäischen Festlandgletscher. Er ist ca. 40 km lang, 15 km breit und bis zu 500 m dick. Kurz gesagt: Daraus kann man entweder verdammt viele Schirmchendrinks machen, oder auch im Sommer darauf Ski fahren. Oder man fotografiert ihn:
Bei den Abstechern sind wir auch wieder an malerischen Fluss und Bachläufen vorbei gekommen und haben da auch einige Fotostopps eingelegt:
Nachdem das erledigt war ging es dann ernsthaft weiter in Richtung Lærdal. Genau genommen dem Lærdalstunnel. Es handelt sich mit 24,51 km aktuell um den längsten Straßentunnel der Welt. Damit Fahrer nicht einschlafen gibt es ein innovatives Beleuchtungskonzept (ok, eigentlich ist er an 3-4 Stellen bunt beleuchtet). Außerdem ist er bewusst kurvig gebaut und es gibt mehrere Halteplätze. Notausgänge gibt es allerdings keine...
Aus dem Tunnel raus haben wir dann die alte Gebirgsstraße zum Stegastein, einem Aussichtspunkt über den Aurlandsfjord genommen. Und so sieht er aus:
Also der Aussichtspunkt. Der Fjord sieht so aus:
Nachdem wir den Rest der Gebirgsstraße hinter uns gebracht hatten waren wir wieder am Tunneleingang und somit rund 75 km im Kreis gefahren.
Wie das mit Abstechern und Kreisfahrten so ist, sie kosten Zeit. Wir hatten also schon 18:30 Uhr und das Navi zeigte uns noch eine Strecke von 130 km zum Hotel in der Nähe von Gol.
Geschätzte Ankunft 22 Uhr. Der Weg führte uns über die Straße Nummer 52 bei Dämmerung und Nebel durch eine mystisch anmutende Hochebene. Gelegentlich wurde die Landschaft von einzelnen Lichtern im Nebel erhellt (in Norwegen gibt es ein Gesetz dass Häuser eine Außenbeleuchtung haben müssen und die bei Dunkelheit auch eingeschaltet werden muss). Das hat das die Umgebung richtig gespenstisch wirken lassen.
Irgendwann haben wir unserem Navi nicht mehr trauen können, da es uns schon deutlich vor Gol auf irgendwelche kleinen Gassen leiten wollte (ja, das hat ein wenig von einem schlechten Horrorfilm, aber es war wirklich so 😊).
Wir ignorieren die Ansagen und sind erstmal bis zur Stadt gefahren und haben dort ein Schild zu unserem Hotel entdeckt. Natürlich war es mittlerweile stockfinster und natürlich war es eine winzige Straße in den Wald. Irgendwann ging es dann in Schotter über. Ein Autofahrer hat uns gesagt dass das Hotel wirklich noch kommt. 6 km im Wald. Auf Schotter. Bei Dunkelheit. Ich glaube wir haben mehr als eine halbe Stunde für die Strecke gebraucht aber wir sind tatsächlich völlig erschöpft in unserem Hotel angekommen.
Kurz vor 22 Uhr. Die Rezeption war noch besetzt, wir wurden sehr freundlich empfangen (nein, nicht wie in einem schlechten Horrorfilm) und darüber aufgeklärt dass wohl alle Navis Probleme haben das Hotel zu finden. Die Betreiber sind schon mit verschiedenen Kartenherstellern im Gespräch um das korrigieren zu lassen.
Diesmal hatte die GS sogar Parkwächter:
Facts of the day:
Distanz: 418 km.
Kurven: Ja, wieder alles dabei. Inklusive Schotter in der Dunkelheit.
Tunnel: Rekord verdächtige 27!
Fähren: Eine. Die Wartereihen haben in einem Tunnel angefangen und am Tunnelausgang ist man auf der Fähre gelandet.
Wetter: Bewölkt, nebelig und irgendwann sackenduster.
Wilde Tiere: Selbst nachts im Wald ist kein Elch zu entdecken.
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