Die Nacht war gut. Gegen 4 Uhr ging das krasseste Vogelkonzert los, das ich je erlebt habe. Nachdem ich ein paar Minuten zugehört hatte, konnte ich auch bis zum klingeln des Weckers weiterschlafen. Ja, wir brauchen sogar im Zelt einen Wecker.
Beim Frühstück haben wir dann beraten, wie es weiter gehen sollte. Nach der Camping Erfahrung haben wir echt überlegt, ob wir direkt wieder nach Albanien zurück sollten. Wir haben uns dagegen entschieden und beschlossen Nordmazedonien noch eine Chance zu geben. Und das war auch gut so.
Unser erstes Ziel heute hieß Markovi Kuli bei Prilep. Diese Siedlung liegt oberhalb der Stadt. Leider darf man nicht bis ganz hoch fahren und die Hitze der letzten Tage haben ihren Tribut gefordert und heute waren es auch wieder 41 °C. Wir hatten keine Lust schon wieder in Motorrad Kleidung auf einen Berg zu wandern. Am Durchfahrt Verboten Schild sind wir umgedreht und haben das nächst mögliche Café aufgesucht. Immerhin konnte ich so aus der Ferne noch ein Foto machen.
Frisch gestärkt ging es auf die nächste Etappe. Das Ziel war die wohl berühmteste Sehenswürdigkeit Nordmazedoniens. Der Ort wurde schon in der Jungsteinzeit, also ca. 9500 vor Christus besiedelt. Die heute sichtbaren Ruinen stammen allerdings aus der Zeit der römischen Herrschaft über Macedonia, also ungefähr aus dem 200 Jahrhundert v. Chr. Für die Besichtigung des riesen Areals zahlt man 3 Euro Eintritt.
Apropos Euro. Die Währung hier ist eigentlich der Denar. 100 Denar entsprechen ungefähr 1,63 Euro. Und fast überall stehen die Preise in beiden Währungen und der Euro wird problemlos akzeptiert. Das war übrigens auch schon in Albanien so. Beide Länder wollen unbedingt in die EU. Nordmazedonien ging dabei sogar so weit, dass das Land sich umbenannt hat. Der ursprüngliche Name, Republik Mazedonien, führte bei der griechischen Regierung zu der Befürchtung, dass Mazedonien Gebietsansprüche auf die Region Makedonien bei Thessaloniki geltend machen könnte. Das ging sogar so weit, dass Griechenland den Beitritt zur NATO und der EU blockierte. Am 12. Februar trat die Umbenennung in Nordmazedonien offiziell in Kraft.
Unsere heutige Unterkunft ist ein Hotel in der Nähe der Hauptstadt Skopje. Und das hat den schlechten Eindruck von gestern komplett gewandelt. In Hotel Blisku Do Gradot fühlt man sich gleich willkommen. Zur Begrüßung gab es erstmal einen Espresso und die Aufforderung in den Pool zu springen und zu relaxen. Haben wir auch gleich gemacht.
Die Terrasse unseres Zimmers liegt malerisch an einem kleinen Bach.
Da das Hotel kein eigenes Restaurant hat, haben wir gefragt, ob es einen Lieferservice gibt. Theoretisch gibt es den nicht, praktisch hat einer der Angestellten unser Abendessen in einem Restaurant in der Nähe bestellt und sogar abgeholt. Mega Service! Eigentlich hatten wir „irgendetwas typisches für die Region“ bestellt. Das, was wir bekommen haben war zum Einen super lecker, zum Anderen viel zu viel für zwei Personen. Denn scheinbar wurde aus unserer Bestellung „Alles für die Region typische“. Auch wenn wir es WIRKLICH versucht haben, wir haben es nicht komplett geschafft.
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