Unser erstes Ziel heute hieß Kotor. Genauer gesagt die Bucht von Kotor. Und um ganz genau zu sein, die Serpentinen-Straße von Kotor. Mit 25 sehr (dachte ich bis dahin) engen Haarnadelkurven ist sie Pflichtprogramm für Motorradfahrer in Montenegro. Ein paar Kilometer weiter findet man dann den Aussichtspunkt „Best view of Kotor“, der leider heute gar nicht so gut war. Tatsächlich haben wir da ein paar Regentropfen abbekommen. Die ersten seit Tag 1. Trotzdem haben wir ein Foto von der Bucht gemacht.
Wie man an dem Kreuzfahrtschiff erkennen kann, hat Kotor noch mehr zu bieten. Nicht umsonst ist ist Kotor schon seit 1979 Teil des UNESCO Welterbes. Bis in die Stadt haben wir es dank morgendlichem Berufsverkehr und Stau nicht geschafft.
Stattdessen haben wir unser zweites Ziel angesteuert. Das Felsenkloster Ostrog. Es wurde 1656 von Vasilija Jovanovic, dem Bischof von Herzegowina, gegründet und ist eines der größten Heiligtümer der serbisch-orthodoxen Kirche. Mehr als eine Million pilgern jährlich an den Sarg und die mumifizierten Überreste des Gründers. Wir konnten heute die besondere Bedeutung für die Menschen selbst erfahren, denn in der Felsenkirche herrschte eine schwer zu beschreibende, ganz besondere Stimmung. Das Fotoverbot im Inneren haben wir natürlich respektiert und deshalb nur wenige Fotos außen gemacht.
Viele Pilger sind der Meinung, dass man das Kloster zu Fuß erreichen muss. Das liegt immerhin auf 900 Metern Höhe. Die Mönche haben aber Mitleid mit Motorradfahrern, denn völlig unaufgefordert haben sie die Schranke geöffnet, so dass wir über wirklich verd…, ähm das wäre jetzt unpassend, noch viel engere Serpentinen bis direkt vor den Eingang fahren konnten.
Es herrscht übrigens auch eine strenge Kleiderordnung. Kurze Hosen z. B. sind tabu. Aber auch dafür haben die Mönche eine pragmatische Lösung. Sie verteilen Einweg OP Hosen, die Frau oder Mann überziehen muss.
Vom Kloster haben wir uns auf den Weg an die nördliche Grenze Montenegros gemacht. Die von Navi geplante Route fand rund 20 km nach Nikšić ein jähes Ende. Eine quergestellte Straßenwalze hinterfragt man nicht. Also sind wir die 20 km wieder zurück und ab Nikšić die Panoramastraße 1 gefahren. Hätten wir gleich machen sollen, denn die Landschaft war echt der Hammer. Eine Passtraße über eine tolle Hochebene. Hier war es teilweise sogar nur 16 °C warm. Endlich mal nicht schwitzen…
Viel Zeit haben wir trotzdem nicht verloren. Ohne einen zusätzlichen Palatschinken und Kaffee Stopp an einer malerischen Berghütte wären wir nur eine halbe Stunde langsamer gewesen.
Unsere heutige Unterkunft ist ein Zimmer direkt an der Grenze zum Durmitor Nationalpark, den wir dann morgen unter die Räder nehmen wollen. Da heute Nacht Gewitter gemeldet sind, bleibt das Zelt eingepackt.
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