Beim Bepacken des Motorrads hatten wir wieder 2 Situationen, wie sie hier auf dem Balkan typisch sind: zu erst kam eine ältere Frau vorbei, die uns eine gute Reise wünschte. Mit starken Akzent, aber auf deutsch. Dann kam ein Mann in unserem Alter, der mit seinem Hund gassi ging. Auch er wünschte uns eine gute Reise und viel Spaß, diesmal auf Englisch. Die Leute, egal in welchem Land, sind einfach echt nett.
Heute war schon morgens schönstes Wetter und deshalb haben wir die Ziele, die eigentlich für die Anreise gedacht waren, einfach heute nachgeholt.
Zu erst ging es zu einem weiteren Lost-Place der Olympischen Spiele von 1984, dem Hotel Igman. Das Hotel wurde eigens für die Spiele gebaut und hatte 162 Zimmer. Während der Belagerung Sarajevos wurde es leider, wie so Vieles komplett zerstört.
Von dort haben wir uns auf den Weg nach Lukomir gemacht. Wenn ihr davon noch nie etwas gehört haben solltet ist das nicht schlimm. Bei der letzten Volkszählung hatte es ganze 81 Einwohner. Außerdem ist es die mit 1455 Metern am höchsten gelegener Siedlung des Landes und nur von April bis November bewohnt.
Okay, das alleine rechtfertigt wohl nicht einen Abstecher von hin und zurück etwas über 30 Kilometern und ca. eineinhalb Stunden Fahrzeit.
Es gibt aber 2 gute Gründe:
Die 16 km Zufahrt führt komplett über eine Schotterstraße. Wir waren keinesfalls das einzige Motorrad hier. Wir haben sogar das Paar von "2 Tiger On Tour“ (YouTuber) getroffen und uns nett unterhalten. Wir waren aber sehr wohl das einzige Motorrad, das voll beladen und mit 2 Personen unterwegs war.
Der zweite Grund ist das hier:
Ein atemberaubender Blick in den Rakitnica-Canyon.
Von da aus haben wir uns auf den Weg in Richtung Mostar gemacht. Die Strecke war echt schön, dafür dass es eine der größeren Straßen des Landes ist. Man kam relativ zügig voran und trotzdem war es kurvig mit schönem Blick z.B. auf den Stausee Jablaničko jezero und den Fluss Neretva.
Unser Campingplatz heute liegt außerhalb von Mostar, allerdings fahren Taxis zum Festpreis von 20 Euro in die Stadt. Zur Begrüßung gab es eine Flasche Wein aus dem örtlichen Anbau, frische Melone und einen Willkommens-Drink nach Wahl. In unserem Fall jeweils ein Bier. Und das bei einem Übernachtungspreis von 15 Euro.
Leider mussten wir kurz nach unserer Ankunft miterleben wie der 2 jährige Hund eines Labrador Züchterpaars aus Würzburg an den Folgen einer Vergiftung gestorben ist. Das war schon hart. Die kleine hat wohl gestern einen Giftköder gefressen. Auch zwei Tierarzt Besuche konnten daran leider nichts ändern.
Abendessen gab es am Campingplatz in der ersten Reihe vom Public-Viewing. Genug Getränke gab es jedenfalls.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen